Vorübergehend zurück im Dammerstock

Nach fast einer Woche im Stern mit meinen Eltern bin ich seit vorgestern wieder im guten alten Dammerstock. Telefoniere täglich mit meinen Eltern (bisher immer eher einmal im Monat).

Hier hab ich nun mein Büro in der Küche eröffnet. Meine Liebste macht auch Homeoffice. Wir haben eine 58 qm Wohnung mit Katze. Aber das geht schon. Die Bauhaus-Architekt:innen haben schon sehr genial gebaut damals. Damals haben die Menschen in diesen Wohnungen oft zu viert gewohnt. Wie gesagt: das geht schon. Es ist natürlich schon extrem anders als im Stern mit unendlich Platz und Räumlichkeiten, wie Bäckerei, Saal, Kneipe usw.

Ausblick aus dem Homeoffice

Aber vor allem die Umgebung mit der schönen kleinen Alb vor der Haustüre und dem weiten Blick über die Felder in Richtung Ettlingen ist ein echtes Glück. Im Moment ist natürlich viel mehr los draussen. Ungewohnt. In meinem alten Leben war ich hier oft alleine unterwegs. Ich versuche nun also mein Leben neu zu gestalten, aber meiner Mutter geht es nicht wirklich richtig gut. Ich bin jederzeit auf Abruf. Spätestens am Sonntag möchte ich sowieso wieder zu ihnen.

So fällt es mir sehr schwer, mich auf die notwendigen Schritte für mein Business/ für mein Leben hier zu konzentrieren. Aber das geht schon. Und was ist wirklich notwendig? Ist die digitale Umstellung für mich notwendig? Und wenn ja, in welcher Form, in welchen Formen? 

Zumindest technisch rüste ich ganz schön auf. Entschuldigt bitte die Militärsprache, aber sie kommt mir gerade öfters in den Sinn. So gibt es nebst Gorilla-Stativ auch noch neue AirPods. Super Sache. Ich liebe diesen technischen Schnick-Schnack. Und auch noch ein sehr interessantes Geschenk zum Geburtstag, ein kabelloses Mikro mit Windschutz. Sehr genial!

Aber: wird das alles gehen mit diesem digitalen Unterrichten?

Ich liebe es, Menschen zu unterrichten. Ich weiß, sie werden mir fehlen, wenn sie nicht wirklich bei mir sind während des Unterrichts. Mein Unterricht entsteht ja aus dieser Begegnung heraus, er ist nicht sehr festgelegt sondern greift auf, was gerade in und mit der Gruppe entsteht und wahrzunehmen ist. Ich glaube, ich brauche die Gruppe, die Interaktion, den realen Kontakt dafür.

Andererseits ist es immerhin vielleicht eine Möglichkeit. Oder mal eine zusätzliche Möglichkeit. So dass es eben auch möglich ist, virtuell am Unterricht teilzunehmen. So dass wo und wann nicht mehr so wichtig sind? So dass ich sogar unterrichten könnte und gleichzeitig meine Eltern pflegen?

Apropos notwendig. Für mich ist es vielleicht notwendig, weiterhin Taiji, Meditation und Yoga zu praktizieren, einfach so für mich ganz alleine, am liebsten in der Natur. Zumindest ist es sehr wohltuend und inspirierend.

Sitzmeditation open air
Lieblingsplatz für die Stehmeditation. „be water my friend be water“.

Gestern  wurde auch eine langjährige Wegbegleiterin und Freundin beerdigt. Da nur 10 Menschen kommen durften konnte ich mich nicht auf diese Art verabschieden. Corona sucks. 

Ich bin immer noch etwas erschöpft von der letzten Woche bei meinen Eltern. Es ist schon ein Kraftakt.

Aber, ich hoffe das geht schon.

Für viele ist es ja ein noch viel immenserer Kraftakt, mit noch viel mehr Sorgen und Ängsten.

Ich hoffe so sehr, dass wenigstes die Maßnahmen richtig greifen und das Leid hier nicht auch noch die Ausmaße annimmt, die aus vielen andern Ländern berichtet werden.

Und ich hoffe, ihr bleibt alle gesund!

Passt gut auf euch und aufeinander auf.

Aber, das macht ihr schon. 

Ich weiß.